Single Sign-On (SSO) ist zu einer entscheidenden Funktion in modernen Webanwendungen geworden, die Benutzern eine nahtlose Authentifizierungserfahrung über mehrere Dienste hinweg bietet. Bei der Implementierung von SSO ist die Wahl des richtigen Protokolls unerlässlich, um Sicherheit, Skalierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit zu gewährleisten. Drei prominente Protokolle, die für SSO verwendet werden, sind OAuth2, OIDC (OpenID Connect) und SAML (Security Assertion Markup Language). In diesem Blog werden wir diese Protokolle, ihre Unterschiede und wann sie für die Implementierung von SSO verwendet werden sollten, untersuchen.
Was ist SSO?
Single Sign-On (SSO) ist ein Authentifizierungsprozess, der es einem Benutzer ermöglicht, mit einem Satz von Anmeldeinformationen auf mehrere Anwendungen oder Dienste zuzugreifen. Dies verbessert nicht nur die Benutzererfahrung, indem die Notwendigkeit, sich mehrere Passwörter zu merken, reduziert wird, sondern verbessert auch die Sicherheit durch die Zentralisierung der Authentifizierung.
Überblick über OIDC, OAuth2 und SAML
1. OpenID Connect (OIDC)
OIDC (OpenID Connect) ist eine Identitätsschicht, die auf OAuth2 aufbaut. Es bietet eine standardisierte Möglichkeit, Benutzer zu authentifizieren und ihre Identitätsinformationen zu erhalten, was es zu einer beliebten Wahl für SSO macht.
Hauptmerkmale:
- Authentifizierungsprotokoll: Erweitert OAuth2 um die Benutzerauthentifizierung.
- ID-Tokens: Gibt ID-Tokens aus, die Benutzeridentitätsinformationen enthalten.
- UserInfo-Endpunkt: Ermöglicht das Abrufen zusätzlicher Benutzerinformationen.
Workflow:
- Der Benutzer authentifiziert sich beim Autorisierungsserver.
- Der Autorisierungsserver gibt ein ID-Token und ein Zugriffstoken aus.
- Der Client verifiziert das ID-Token, um den Benutzer zu authentifizieren.
- Der Client kann das Zugriffstoken verwenden, um zusätzliche Benutzerinformationen vom UserInfo-Endpunkt anzufordern.
2. OAuth2
OAuth2 (Open Authorization) ist ein weit verbreitetes Autorisierungsframework, das Anwendungen von Drittanbietern den Zugriff auf die Ressourcen eines Benutzers ermöglicht, ohne deren Anmeldeinformationen preiszugeben. Während OAuth2 in erster Linie für die Autorisierung verwendet wird, kann es in Verbindung mit anderen Protokollen für SSO genutzt werden.
Hauptmerkmale:
- Autorisierungsframework: Entwickelt, um Zugriff auf Ressourcen zu gewähren.
- Tokens: Verwendet Zugriffstoken, um Berechtigungen zu erteilen.
- Abläufe: Unterstützt verschiedene Autorisierungsabläufe (z. B. Autorisierungscode, implizit, Client-Anmeldeinformationen).
Workflow:
- Der Benutzer authentifiziert sich beim Autorisierungsserver.
- Die Client-Anwendung empfängt einen Autorisierungscode.
- Der Client tauscht den Autorisierungscode gegen ein Zugriffstoken aus.
- Der Client verwendet das Zugriffstoken, um im Namen des Benutzers auf Ressourcen zuzugreifen.
3. SAML
SAML (Security Assertion Markup Language) ist ein XML-basiertes Protokoll, das sowohl für die Authentifizierung als auch für die Autorisierung verwendet wird. Es wird häufig in Unternehmensumgebungen für SSO und Federated Identity Management verwendet.
Hauptmerkmale:
- XML-basiert: Verwendet XML für die Nachrichtenformatierung.
- Assertions: Bietet Zusicherungen für Authentifizierung und Autorisierung.
- Federation: Unterstützt die Identitätsverbund über verschiedene Organisationen hinweg.
Workflow:
- Der Benutzer fordert Zugriff auf einen Dienstanbieter (SP) an.
- Der SP leitet den Benutzer zur Authentifizierung an den Identitätsanbieter (IdP) weiter.
- Der Benutzer authentifiziert sich beim IdP.
- Der IdP gibt eine SAML-Assertion an den SP aus.
- Der SP verifiziert die Assertion und gewährt dem Benutzer Zugriff.
Vergleich von OAuth2, OIDC und SAML für SSO
1. Authentifizierung vs. Autorisierung
- OIDC: Speziell für die Authentifizierung konzipiert und erweitert OAuth2. Ideal für SSO, bei dem eine Benutzeridentitätsüberprüfung erforderlich ist.
- OAuth2: In erster Linie ein Autorisierungsframework. Es kann für SSO verwendet werden, erfordert aber zusätzliche Ebenen für die Authentifizierung.
- SAML: Bietet sowohl Authentifizierung als auch Autorisierung. Geeignet für SSO auf Unternehmensebene und Identitätsverbund.
2. Token-Format
- OIDC: Verwendet ID-Tokens im JWT-Format, die Benutzeridentitätsinformationen enthalten.
- OAuth2: Verwendet Zugriffstoken, oft im JWT-Format, aber die Tokens dienen in erster Linie der Autorisierung.
- SAML: Verwendet XML-basierte Zusicherungen sowohl für die Authentifizierung als auch für die Autorisierung.
3. Komplexität und Anwendungsfälle
- OIDC: Fügt Komplexität mit ID-Tokens und Benutzerinformationsendpunkten hinzu. Am besten für moderne Web- und mobile Anwendungen, die eine robuste Authentifizierung und Benutzeridentitätsverwaltung benötigen.
- OAuth2: Relativ einfach und flexibel. Am besten für Szenarien, in denen die Autorisierung im Vordergrund steht, wie z. B. die API-Zugriffsdelegierung.
- SAML: Komplexer aufgrund der XML-Formatierung und der Funktionen auf Unternehmensebene. Am besten für Unternehmensumgebungen, die SSO und Identitätsverbund über mehrere Organisationen hinweg erfordern.
4. Integration und Ökosystem
- OIDC: Baut auf OAuth2 auf und profitiert von dessen weit verbreiteter Akzeptanz, während es spezifische Funktionen für die Identitätsverwaltung hinzufügt.
- OAuth2: Weit verbreitet mit umfassender Unterstützung über verschiedene Plattformen und Bibliotheken hinweg.
- SAML: Vorwiegend in Unternehmensumgebungen mit starker Unterstützung durch Unternehmensanwendungen und Identitätsanbieter verwendet.
Wann welches Protokoll verwendet werden soll
OIDC
- Wenn Sie eine robuste SSO-Lösung mit Benutzerauthentifizierung und Identitätsverwaltung benötigen.
- Ideal für moderne Web- und mobile Anwendungen.
- Bietet eine nahtlose Benutzererfahrung mit starken Sicherheitsfunktionen.
OAuth2
- Wenn Sie einen delegierten Zugriff auf Benutzerressourcen benötigen, ohne Anmeldeinformationen preiszugeben.
- Geeignet für API-Zugriff und Integrationen von Drittanbietern.
- Nicht ideal als eigenständige SSO-Lösung aufgrund des Fehlens von Authentifizierungsfunktionen.
SAML
- Wenn Sie SSO auf Unternehmensebene und Identitätsverbund benötigen.
- Geeignet für Organisationen mit mehreren internen Anwendungen und externen Partnerschaften.
- Am besten für Umgebungen, in denen XML-basierte Protokolle bereits verwendet werden.
Verbesserung des API-Managements mit Apidogs SSO
Die Single Sign-On (SSO)-Funktion von Apidog erhöht die Sicherheit und rationalisiert die Benutzerverwaltung, indem sie es Benutzern ermöglicht, sich mit einem einzigen Satz von Anmeldeinformationen über mehrere API-Projekte hinweg zu authentifizieren. SSO vereinfacht die Zugriffskontrolle für Organisationen, reduziert die Notwendigkeit mehrerer Passwörter und verringert das Risiko von Sicherheitsverstößen. Apidog unterstützt verschiedene SSO-Anbieter, die mit SAML 2.0 kompatibel sind, wie z. B. Microsoft Entra ID, und gewährleistet so einen nahtlosen Integrationsprozess. Diese Funktion ist besonders vorteilhaft für Teams und Unternehmen und erleichtert die Zusammenarbeit und Verwaltung.


Fazit
Die Wahl des richtigen Protokolls für SSO hängt von Ihren spezifischen Anforderungen und Ihrer Umgebung ab. OAuth2 eignet sich hervorragend für die Autorisierung und Zugriffsdelegierung, während OIDC auf OAuth2 aufbaut, um eine robuste Authentifizierung und Identitätsverwaltung bereitzustellen. SAML ist die Lösung der Wahl für SSO auf Unternehmensebene und Federated Identity Management.
Für Entwickler und IT-Experten ist das Verständnis dieser Protokolle und ihrer Unterschiede entscheidend für die Implementierung sicherer und effizienter SSO-Lösungen. Apidog bietet SSO-Lösungen für Unternehmen, um die Zugriffskontrolle über ihre API-Projekte zu verwalten und so die Sicherheit der Unternehmenswerte zu erhöhen. Unabhängig davon, ob Sie an Webanwendungen, mobilen Apps oder Unternehmenssystemen arbeiten, verbessert die Auswahl des geeigneten Protokolls und die Nutzung der richtigen Tools sowohl die Sicherheit als auch die Benutzererfahrung.